Daseinsfreude, Frohsinn, Lustigkeit und Wohlbefinden

Ein Sprüchlein steht, naiv und dumm,
in jedem Poesiealbum:
Mach es wie die Sonnenuhr,
zähl die heitern Stunden nur

Doch wie ist heiter wohl gemeint,
im Herbst, wenn kaum die Sonne scheint
(nur Nebel, zäh wie altes Brot)
und überdies der Winter droht?

Heiter wird die Nase laufen.
Heiter Hustensirup saufen
(Apotheke! Nachschub kaufen!)
ist zum Nasenhaareraufen

Heiter ist’s auch für die Kinder,
deren Nase läuft geschwinder
Schnäuzen sich die Löcher wund,
heiter, aber nicht gesund

Auch Mittelchen, die harmlos sind,
will es nicht, mein heit’res Kind
wehrt sich gegen Nasenspray,
protestiert wie Ai Weiwei

Zusätzlich zu allen Übeln
schneit es bald schon wie aus Kübeln
Heiter rutscht man durch den Matsch
auf Schlitten und auf Plastikquatsch

mit übermütigen Geräuschen…
Lasst von solchen euch nicht täuschen!
Schaut der Wahrheit ins Gesicht:
Allzu heiter wird es nicht.

 

3 Gedanken zu “Daseinsfreude, Frohsinn, Lustigkeit und Wohlbefinden

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