In Ländern mit so manchem Berg
Mit Fels, Geröll, Unwegsamkeit
Da macht sich mancher gern zum Zwerg
Also ruft er: Wanderzeit!
Kriecht mit Stöcken oder ohne
(übertrieben wär „er läuft“)
In die anaerobe Zone
Wo er laufend Wasser säuft
Wo kein Pfad, bleibt nur die Strasse
Dessen ist er sich bewusst
Autogase in der Nase
Nichts trübt seine Wanderlust
Vierunddreissig Grad im Schatten
(in der Sonne deutlich mehr)
Würden Wandern nicht gestatten
Doch das Ego stellt sich quer
Eingebor’ne reissen Witze:
„Guten Tag, wo willst du hin?
Wandern gehn bei dieser Hitze
kommt nur Städtern in den Sinn!“
Stolz zählt er die Höhenmeter
Schwitzt sich froh den Rücken nass
Schiesst ganz oben, Stunden später
Selfies auf dem Alpenpass
Runterkraxeln in die Senke
Bauch- und Knie- und Rückenweh
Dankbar knacksen die Gelenke
Blase platzt am grossen Zeh
Ein langer Umweg noch zum Schluss
(schlecht angezeigte Wanderrouten)
Wer schlau ist, nimmt schon früh den Bus
Ans gleiche Ziel – in acht Minuten.
Präzise Situationsbeschreibung.
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Schreibe doch einige Gedanken über den Berg der Berge ,in Nepal dürfen die „Kletterer“ erst viel Geld bezahlen…bevor sie sterben….
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Schön und so wahr! 😅😊
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Besonders extravagante und untrainierte Städter dürfen beim Abstieg noch auf ein Kompartment-Syndrom hoffen. Da kann der Unterschenkel von absterben, so der Notarzt nicht rechtzeitig einen entlastenden Schnitt führt…
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Dagegen schützen sie sich zum Glück mit teurer Ausrüstung. Die atmet mit, da braucht man selber weniger Luft, also weniger Training.
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